13.12.2017
Landmaschinentechnik Gruber

Die Landtagsabgeordnete Jutta Widmann, gleichzeitig Stadträtin von Landshut, selber Unternehmerin sowie Handwerks- und Mittelstandssprecherin der Freien Wähler im Bayerischen Landtag hat kürzlich die Fa. Gruber Landtechnik in Geisenhausen besucht, um sich ein Bild von diesem etablierten mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Ampfing und einigen Niederlassungen in der Region zu machen.

Die Fa. Gruber war früher in einer ehemaligen Geisenhausener Landmaschinenwerkstatt eingemietet und hat im Herbst 2008 die neuen Betriebsgebäude in der Benzstraße bezogen, wo sich deutlich bessere Rahmenbedingungen ergeben haben und sogar noch eine Erweiterungsmöglichkeit besteht. Die Firma ist ein echter Familienbetrieb und dies seit rund sechzig Jahren am Standort Ampfing. Der Besuch sollte auch ein wenig Einblick in die derzeitige Lage der Landwirtschaft vermitteln, die vielfach in der Kritik steht, selber aber unter dem Druck von immer neuen Vorschriften leidet.

Ein Beispiel ist die neue Düngeverordnung, die wohl im Sinne eines besseren  Umweltschutzes konzipiert ist, aber bezüglich der Ausbringungszeiten zu starr erscheint. Der Niederlassungsleiter Ludwig Härtl führte durch den Betrieb mit großen neuen Traktoren, die heute sehr viel Technik bieten, dennoch aber leicht zu bedienen sind. Weiter durch die Werkstatt, das relativ kleine Ersatzteillager und die Büroräume. Im Gegensatz zu früheren Jahren arbeitet der Betrieb heute praktisch papierlos d.h.man sieht keine Produktkataloge mehr, keine Prospekte und keine Ersatzteillisten. Das digitale Werkzeug ist ein Tablet, über das alle erforderlichen Informationen schnell abgerufen werden können. Da mittlerweile auch die Landwirtschaft weitgehend digital arbeitet ist dies insofern kein Problem. Frau Widmann durfte auch auf dem Fahrersitz eines 300 PS starken Traktors Platz nehmen und erfuhr einiges über die hoch entwickelte, gleichzeitig aber sehr zuverlässige Technik.

Laut Ludwig Härtl ist seit Jahren ein Trend zu leistungsstärkeren Schleppern zu erkennen, der dem Trend zu größeren Bewirtschaftungsflächen in der Landwirtschaft folgt; diese sind wiederum eine Folge der derzeitigen Förderpraxis der Europäischen Union, die viele kleine Betriebe benachteiligt. Interessanterweise ist die Verkaufspraxis insofern noch wie früher, als große, teure Maschinen nicht in der Firma, sondern ausschließlich auf dem Hof des Kunden verkauft werden. In diesem Zusammenhang wies Herr Härtl auch auf die vergleichsweise gute Situation der Landwirte in unserer Region gegenüber anderen Regionen wie zum Beispiel in Franken hin, die auch der Firma Gruber zugute kommt. Einen kleinen Wermutstropfen ließ Herr Härtl nicht unerwähnt. So wären an sich für dieses Ausbildungsjahr drei Plätze vorgesehen worden, es konnten aber aufgrund geringer Bewerberzahlen nur zwei davon besetzt werden, obwohl eine Ausbildung im Landmaschinenbereich nicht nur sehr vielfältig, sondern auch interessant und abwechslungsreich ist.

Nachdem sich Frau Widmann als selbständige Unternehmerin seit Jahren besonders für den Bürokratieabbau für kleinere Betriebe einsetzt, ging Herr Härtl auch auf dieses Thema mit dem Hinweis ein, dass der Betrieb seit längerem zertifiziert ist und die Zertifizierung in regelmäßigen Zeitabständen zu wiederholen.ist. Beim Rundgang konnte sich Frau Widmann überzeugen, dass es sich um eine moderne Werkstatt handelt, in der auch alle Geräte für ein kräftesparendes Arbeiten vorhanden sind. Ungewöhnlich und innovativ sind auch die mittels Hackschnitzelheizung betriebenen Wärmestrahler an der Decke der Werkstatt, die die Arbeitsplätze von oben erwärmen. Frau Widmann zeigte sich sehr beeindruckt von diesem Betrieb und bedankte sich bei Herrn Härtl für die freundliche Aufnahme.

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