10.06.2022
Polizeikontrollen wegen Schulpflicht an Flughäfen sind Skandal

MdL Jutta Widmann fordert mehr Verständnis für Eltern und Schüler nach dem langen Corona-Lockdown –es fehlt das Fingerspitzengefühl

Die Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, MdL Jutta Widmann, kritisiert scharf die Kontrollen der Bayerischen Polizei von Eltern mit schulpflichtigen Kindern an Bayerns Flughäfen kurz vor dem Start der Pfingstferien: „Nach unzähligen ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden während des Corona-Lockdown ist das in meinen Augen nicht nur überflüssig, sondern eine Frechheit!“, so die Landtagsabgeordnete aus Landshut.

Laut Medienberichten haben weiß-blaue Ordnungshüter vor den Pfingstferien an den bayerischen Flughäfen verstärkt auf die Einhaltung der Schulpflicht geachtet. Die Begründung: Immer wieder würden Eltern mit ihren schulpflichtigen Kindern schon vor dem eigentlichen Ferienstart in den Urlaub aufbrechen. „Wiederholungstätern“ würde deshalb sogar ein Bußgeld bis zu 1.000 Euro drohen.

Für MdL Jutta Widmann ein schlechter Scherz: „Nach zwei Jahren Pandemie mit unzählig ausgefallenen Stunden ist dieses Vorgehen eine Farce!“ Der Familienurlaub ist grade nach Corona für viele Menschen immens wichtig.

Die Corona-Jahre waren für die Schulen, die Lehrkräfte, für die Eltern aber vor allem auch für die Schüler eine schwere Belastung gewesen. Es wäre also mehr als angebracht, ein Auge zuzudrücken, wenn Eltern mit ihren Kindern einen Tag vor den Ferien in den Urlaub aufbrechen. Falsch sei es, sie jetzt auch noch zu kriminalisieren.

„Mir fehlt hier das Fingerspitzengefühl. In der Pandemie wurde alles auf die Familien abgewälzt, Eltern mussten Homeschooling beaufsichtigen, Mütter konnten wegen geschlossener Kindergärten nicht arbeiten, viele haben ihren kompletten Urlaub für die Kinderbetreuung aufgebraucht. Wir sollten den Eltern danken, nicht sie zu Straftätern abstempeln.“

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